Mechanische Spannungen im Material sind nicht messbar. Jedoch lassen sich die Auswirkungen auf den jeweiligen Bauteilen beobachten. Vergleichbar mit einer Spiralfeder verändern beanspruchte Komponente ihre Körpergeometrie. Ist die Steifigkeit der Feder, oder in diesem Fall des Bauteils bekannt, so kann die anliegende Spannung berechnet werden.

Aufbau

Messstelle mit PCBs

Die Verformung der Rakete wird auf der Innenseite der Raketenstruktur mithilfe von Dehnungsmessstreifen (DMS) erfasst. Da Materialspannungen eine räumliche Orientierung besitzen und einzelne DMS nur eine bestimmte Wirkungsrichtung abdecken, werden mehrere DMS zu Rosetten zusammengeschaltet. Diese sind sensibel für alle Hauptspannungsrichtungen (0°, 45°, 90° zur Längsachse). Durch die Zuschaltung von Temperaturmessstreifen (PT) ist eine Korrektur der temperaturbedingten Materialdehnung möglich.

 

Messverstärker-Module

Die nachgeschalteten Messverstärker für die DMS und PT speisen diese mit der zur Messung benötigten elektrischen Spannung. Bei Bedarf erfolgt hier ebenfalls eine Signalfilterung und Rauschunterdrückung durch einen Tiefpassfilter. Durch die Nutzung eines Datenbusses werden Messdatenpakete an einen vorprogrammierten Prozessor übertragen, welcher die Datenverarbeitung übernimmt.

 

E-Box mit MFC-2

Der Prozessor auch bezeichnet als Multi Functional Card (MFC-2) bietet dem Softwareteam eine Plattform zur Verwirklichung von personalisierten Visualisierungs- und Datenverarbeitungsprogrammen. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf die Aufnahme und Speicherung der digitalen Datenpakete. Zudem ermöglicht die Verbindung zwischen der MFC-2 und dem Service Module der Rakete eine kontinuierliche Datenübertragung zwischen Rakete und Bodenstation für die Echtzeitanalyse. Die MFC-2 ist eine freiliegende Platine mit diversen Anschlüssen für D-SUB Stecker, SD-Card etc. Um diese filigrane Komponenten gegen mechanische, sowie elektrische Einflüsse zu schützen, wurde eine E-BOX aus einer speziellen Aluminiumlegierung gefertigt. Im Inneren besitzt diese drei Schienen für MFCs, welche ohne Demontage der Box eingeschoben werden können.

Aufgaben

Aktuell konzentriert sich das Hardwareteam auf die ständige Verbesserung der elektronischen Komponenten mit dem Hauptaugenmerk auf elektrische, sowie magnetische Störungen. Insbesondere an den freiliegenden Kabeln zwischen den Dehnungsmessstreifen und dem Verstärker können solche Störeffekte auftreten. Dahingehend wird gerade eine Abschirmung mithilfe von Ferritzylinder getestet. Einhergehend mit der Verbesserung sind frequentierte Versuche mit dem FLOMESS Modul zur Simulation der widrigen Bedingungen in den höheren Schichten der Atmosphäre. Um diese nachzuahmen, werden Vakuum-/Thermalkammern, sowie Shaker etc. eingesetzt. Bleiben Sie gerne immer auf dem aktuellen Stand mithilfe unserer Facebookseite REXUS-FLOMESS und der Website hier.

Mitglieder

Für eine möglichst effiziente und agile Arbeitsweise zur Verbesserung der Architektur und Beseitigung von unvorhersehbaren Zwischenfällen, ist eine Spezialisierung der einzelnen Mitglieder vorhanden. Als Verantwortlicher bildet Siqiang das Bindeglied zwischen den Teilbereichen, erarbeitet neue Aufgabenfelder und leistet Hilfestellung für die Teammitglieder. Im Bereich der praktischen Arbeiten am Experimentmodul sind Armin und Jakob für den Bau von elektrotechnischen Bauteilen und der Schaltarchitektur zuständig. Sven befasst sich mit der der Auswahl der Hardwarebauteile und der Kooperation mit Anbietern dieser. Für die Messtechnik und Signalführung, sowie Verarbeitung ist Le Son zuständig.